Salbei Oregano Lavendel
Kräuter sind eine tolle Bereicherung für den Garten, den Balkon oder die Fensterbank. Beim Anbau gibt es jedoch einige Dinge zu beachten.
Wichtig ist es, sich zunächst klar zu machen, dass verschiedene Kräuter eine unterschiedliche Lebensdauer haben.
Einjährige Kräuter wachsen in einer Saison, blühen, samen sich aus und verschwinden spätestens beim ersten Frost. Hierzu gehören z.B. Dill, Rucola, Majoran oder Kapuzinerkresse. Basilikum ist eigentlich mehrjährig, bei uns aber nicht winterhart.
Mehrjährige und krautige Kräuter treiben im Frühjahr aus, blühen im Frühjahr oder Sommer und welken im Herbst, sie überwintern mit unterirdischen Speicherorganen. Hierzu gehören z.B. Estragon, Liebstöckel, Minze, Pimpinelle, Schnittlauch und Zitronenmelisse.
Mehrjährige und verholzende Kräuter werden auch Halbsträucher genannt. Sie überwintern als kleine Sträucher, kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und werden deshalb auch mediterrane Kräuter genannt. Hierzu gehören z.B. Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Oregano und Ysop.
Für mehrjährige Kräuter ist es also wichtig, einen Standort zu wählen, an dem sie mehrere Jahre ungestört wachsen können. Das bedeutet auch, ihnen genug Platz einzuräumen, die Pflanzen also nicht zu dicht nebeneinander zu setzen.
Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass verschiedene Kräuter unterschiedliche Standortansprüche haben. Dabei gilt es zum einen die Lichtverhältnisse an dem Standort zu betrachten, den ich zur Verfügung habe (z.B. einen Südbalkon oder einen schattigen Garten nach Norden). Zum anderen sind der Wasserbedarf und die Bodenansprüche der Kräuter zu beachten.
Folgende Übersicht über Standortansprüche bietet einen ersten Überblick:
Sonnig, trocken und durchlässiger Boden: Ysop, Thymian, Salbei, Rosmarin, Oregano, Majoran, Lavendel, Bergbohnenkraut
Sonnig und eher feucht: Dill, Chili, Borretsch, Basilikum, Schnittlauch
Sonnig bis halbschattig und feucht: Zitronenmelisse, Schnittlauch, Petersilie, Minze, Liebstöckel, Beinwell, Baldrian, Sauerampfer, Estragon
Schattig und feucht: Waldmeister, Bärlauch
Diese Einordnung gibt auch eine Idee, welche Kräuter im Beet oder im Kübel gut zueinander passen könnten. Eine empfehlenswerte Kombination ist z.B.: Lavendel, Rosmarin und Salbei.
Es gibt allerdings einige Kräuter, die sich nicht gut vertragen, obwohl sie ähnliche Standortansprüche haben. Eine Übersicht über „gute und schlechte Nachbarn“ findet ihr hier.
Außerdem gibt es Kräuter, die sich stark ausbreiten und sich deshalb nicht gut für den Anbau auf dem Balkon eignen. Hierzu gehört z.B. die Minze.
Auch ohne Garten ist es möglich, Kräuter anzubauen. Eine empfehlenswerte Auswahl für die Fensterbank ist z.B.: Basilikum, Kresse, Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch, und Thymian.
Für den Anbau der meisten Kräuter eignet sich Blumenerde oder die etwas schwächer gedüngte Kräutererde. Für mediterrane Kräuter wie Salbei, Lavendel, Rosmarin sollte Blumenerde mit etwas (Spiel)sand abgemagert werden.
Kräuter, die häufig beerntet werden, freuen sich über eine gelegentliche Düngung mit Kompost, Pflanzenjauche oder einem organischen Flüssigdünger. Auch hier gilt bei den mediterranen Kräutern: Eher sparsam düngen.
Bezugsquellen für Kräuter in der Region sind z.B.: Rühlemann‘s Kräuter und Duftpflanzen in Horstedt, die Gärtnerei der Werkstatt Bremen und die Staudengärtnerei Pöppel in Stuhr.
Wir wünschen euch viel Spaß bei Kräutergärtnern!
Ein Gedanke zu „Kräuteranbau“