Austopfen Teilen Kopfstecklinge Stecken Gießen nicht vergessen!
Nachdem es letzte Woche eher allgemein um das Thema Kräuteranbau ging, möchte ich diese Woche näher auf die Kräutervermehrung eingehen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Formen der Pflanzenvermehrung unterschieden:
Zum einen gibt es die generative, oder geschlechtliche Vermehrung über Aussaat.
Die andere Vermehrungsmethode ist die vegetative oder ungeschlechtliche Vermehrung. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine der bekanntesten ist die Stecklingsvermehrung.
Die Stecklingsvermehrung funktioniert bei allen Pflanzen, deren Stängel sich verzweigen, also neue Seitentriebe bilden können. Sehr gut funktioniert die Vermehrung über Kopfstecklinge z.B. bei Salbei, Lavendel, Rosmarin, Thymian, Basilikum und Oregano.
Hierzu schneidet ihr bei einer gesund aussehenden Pflanze eine Triebspitze inklusive zwei bis drei Blattpaaren mit einer scharfen Schere oder einem Messer ab (siehe Foto). Diesen Steckling steckt ihr dann in möglichst nährstoffarme Erde (z.B. Aussaat- oder Kräutererde) und haltet ihn über die kommenden Wochen regelmäßig feucht, z.B. in einem selbst gebastelten Mini-Gewächshaus. Die Stecklinge dürfen nicht austrocknen, weil sie noch keine Wurzeln haben, über die sie sich versorgen können. In der Regel bilden die Stecklinge innerhalb von 1-2 Wochen eigenen Wurzeln aus. Wenn die Wurzeln kräftig genug sind, können die Pflänzchen umgetopft werden und je nachdem wie lang die Stecklinge sind, solltet ihr sie nach 2-3 Wochen das erste Mal entspitzen, damit sie sich schön verzweigen.
Bei Schnittlauch oder Petersilie funktioniert die Vermehrung über Kopfstecklinge nicht, sie können über Teilung vermehrt werden. Hierzu werden die Pflanzen vorsichtig ausgetopft und mit den Wurzeln auseinander gezogen und geteilt (siehe Foto). Danach können sie direkt wieder eingetopft werden. Auch hier das Gießen nicht vergessen.
Bei einigen Pflanzen, wie der Minze funktioniert sowohl die Vermehrung über Kopfstecklinge als auch die Teilung, da die Minze kräftige Ausläufer bildet.
Wir wünschen euch viel Spaß bei der Kräutervermehrung!
P.S. Es hat uns auch der Themenwunsch „Unkraut“ erreicht, dazu wird es in den kommenden Wochen einen eigenen Beitrag geben.
Ein Gedanke zu „Kräutervermehrung“