Garten

Kräutertöpfe aus dem Supermarkt

Wer kennt das nicht? Beim Kauf sehen Basilikum, Petersilie und Co. super aus, stehen sie länger als zwei Tage in der Wohnung, lassen sie die Köpfe hängen. Woran liegt das?

Zum einen werden Kräutertöpfe in riesigen Gewächshäusern häufig vollautomatisch produziert. Da gibt es Roboter, die das Säen und Pikieren übernehmen, Licht, Temperatur, Bewässerung und Düngung werden ebenfalls vollautomatisch geregelt. (Diese Form der Anzucht ermöglicht es übrigens, dass Kräuter für Spottpreise von 1,99 verkauft werden können.) Die so gezogenen Pflanzen sind also an perfekte Bedingungen gewöhnt, die Zuhause natürlich nicht erreicht werden können. Deswegen schlappen die Pflanzen nach kurzer Zeit: Fehlendes Licht, Wasser und Nährstoffe können die Ursache sein. Wenn ihr an den Kräutern länger Freude haben möchtet, empfehle ich euch, die Pflanzen relativ bald nach dem Kauf zu teilen und in mehrere Töpfe umzutopfen. So haben die Pflanzen mehr Platz, um sich zu entwickeln. Alternativ könnt ihr z.B. bei Basilikum und Rosmarin auch Stecklinge ziehen. Hier erfahrt ihr nähere über Teilung und Stecklingsvermehrung. Achtet außerdem darauf, dass eure Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine möglichst schonende Ernte. Bei Basilikum, Minze und Rosmarin nicht einfach einzelne Blätter abzupfen, sondern mit einem scharfen Messer oder einer Schere einzelne Stiele inklusive Blättern abschneiden. Ihr könnt relativ weit unten scheiden, guckt aber, dass noch einzelne kleine Seitentriebe verbleiben. Aus diesen Seitentrieben entwickeln sich pro Spross zwei neue Triebe, das bedeutet, wenn eure Pflanze genug Platz zum wachsen hat, verdoppelt sich dadurch die mögliche nächste Ernte. Petersilie und Schnittlauch sollten ebenfalls mit einer Schere relativ bodennah beerntet werden, sie schieben dann von unten neue Triebe nach.

Die Vermehrung von Supermarktkräutern schont übrigens nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima: Konventionelle Küchenkräuter werden in aller Regel in einem Torf-Substrat kultiviert. Doch auch das Substrat von Bio-Kräutern darf Torf enthalten.

Moore sind nicht nur ein wertvoller Lebensraum sondern binden auch große Mengen CO2. Sie bedecken nur 3% der Erdoberfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Trockengelegte Moore, die landwirtschaftlich oder für den Torfabbau genutzt werden, sind Schätzungen zufolge für 7% der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Ein Großteil des abgebauten Torfs wird im Gartenbau verwendet. Hier findet ihr nähere Infos zum Thema Torfabbau auf den Seiten des BUND Niedersachsen. Der BUND hat außerdem einen Einkaufsführer für torffreie Erden zusammengestellt.

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