Allgemein

Un-Kräuter

Diese Woche geht es um das allen Gärtner*innen wohlbekannte Thema „Unkraut“. Bei der Begriffsfindung geht es schon los: Ist „Unkraut“ zu abwertend und sollten die frohwüchsigen Gartenbewohner eher „Wildkräuter“ oder „Beikräuter“ genannt werden? Es wird deutlich, dass es hier auch um eine Definitionsfrage geht: Viele von uns als Unkräuter abgestempelte Pflanzen bieten Futter für Vögel, Schmetterlinge und (Wild-)Bienen, sind für uns Menschen essbar oder können als Heilpflanzen genutzt werden.

Essbar für Menschen sind z.B. Löwenzahn, Giersch, Spitzwegerich, Brennnessel, Gänseblümchen, Knoblauchrauke, Sauerampfer oder Vogelmiere.

Gute Bienenweiden sind z.B. Ackerwinde, Löwenzahn, verschiedenste Kleesorten und Taubnesseln

Bei den Schmetterlingen sind häufig die Raupen auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Wichtige Raupenfutterpflanzen sind z.B. Brennnessel, Brombeere, Disteln, Klee und Sauerampfer.

Es ist also nicht die Lösung, Wildkräuter pauschal aus dem Garten zu verdammen, vielmehr sollten wenn möglich im Garten wilde Ecken toleriert werden, die den Insekten wertvolle Nahrungsquellen und Rückzugsräume bieten.

Trotzdem möchten wir meist nicht, dass einzelne Wildkräuter den gesamten Garten übernehmen und viele dieser Pflanzen sind sehr durchsetzungsstark.

Wenn wir die Wildkräuter eindämmen wollen, sollten die Pflanzen möglichst mit den Wurzeln entfernt werden. Viele mehrjährige Wildkräuter wie Brennnessel, Giersch, Ackerwinde oder Brombeere vermehren sich über Ausläufer. Das bedeutet, dass auch sehr kleine Wurzel- oder Sprossteile neu austreiben können. Da es in den meisten Fällen nicht möglich ist, alle Wurzeln zu entfernen, hilft nur dranbleiben. Werden die neuen Triebe regelmäßig entfernt, schwindet mit der Zeit die Kraft der Wurzeln. Und die Blätter können für Tee getrocknet werden oder landen im Wildkräutersalat.

Einjährige Wildkräuter wie z.B. Knopfkraut oder Schwarzer Nachtschatten lassen sich häufig einfacher ausgraben, allerdings sollte hier darauf geachtet werden, dass das möglichst vor der Blüte passiert. Dann allerdings bleibt auch kein Nektar für die Insekten…

Es ist wie bei jedem Eingriff im naturnahen Garten: Augenmaß ist gefragt. Und Wildkräuter bestimmen, ernten und zubereiten ist ein wirklich spannendes Betätigungsfeld. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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